Fluchhafen

Dustin ist kein Aussteiger. Er will gar nicht erst einsteigen in die allgemeinen Mühen um Besitz und Wohlstand. Er hinterfragt alle persönliche Habe und setzt ganz auf das Prinzip vom Teilen aller Güter, Beziehungen und Zeit. Dass er damit die drohende Weltkatastrophe durch den Klimawandel nicht aufhalten kann, ist ihm klar. Aber er möchte wenigstens nicht mitschuldig werden, sich die Hände nicht schmutzig machen und ein Zeichen setzen. Ein anderes Leben ist möglich. Sein CO2‑Fussabdruck ist im wahrsten Sinne minimal. Vermutlich ist er sich über die verborgeneren Motive seiner Verzichtsübungen selbst nicht bewusst. Aber das interessiert ihn nicht so sehr. Auch dass er die Lebensvorsorge anderer mit nutzt, macht ihm kein schlechtes Gewissen, denn es gehört zu seinem Konzept. Doch die Sehnsucht des Lebens nach sich selbst entlässt ihn nicht. Es fordert Beteiligung ein und nutzt dafür so subtile Waffen wie Freude, Freundschaft, Lust und Liebe und auch das Leid.

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